Gefördert mit Mitteln des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Das Ziel dieses Projektes, das die kvhs Ammerland gGmbH in Kooperation mit der Ammerländer Wohnungsbau Gesellschaft-mbH durchführt, ist es, im Rahmen der Begegnungsstätte "MitEinAnder 42/24" in der Lessingstraße 24 einen Ort zu schaffen an dem Willkommenskultur gelebt wird, damit Integration dauerhaft gelingen und der gegenseitige Mehrwert maximiert werden kann. Zudem soll das "MitEinAnder 42/24" auch viel Raum für Begegnungen zwischen den Bewohner/innen des Viertels und Menschen aus dem ganzen Ort beziehungsweise der Gemeinde bieten.
Der Ort, an dem man wohnt, bestimmt in hohem Maße über die Chancen zur gelingenden sozialen Integration. In besonderer Weise gilt dies für Zuwandererfamilien, da diese, aufgrund der ökonomisch angespannten Situation in der sie sich zumeist befinden, wenig Möglichkeiten haben, den Gegebenheiten des Wohnortes zu entfliehen.
Auch im Ammerland gibt es typische Einwandererquartiere in denen sich überdurchschnittlich viele Menschen mit Migrationshintergrund niedergelassen haben. In einem dieser Quartiere - dem "Dichterviertel" in der Gemeinde Rastede - setzt die kvhs Ammerland gGmbH mit einer Vielzahl an Kooperationspartnern und mit Mitteln des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ein Projekt um, dass sich der Verbesserung der Lebenssituation und der Integrationschancen der dortigen Bevölkerung mit einem komplexen Ansatz widmet.
Für BewohnerInnen bieten Quartiere zuerst Gelegenheiten um soziale Kontakte zu knüpfen - entscheidend etwa für den Erwerb der deutschen Sprache aber auch um weitere Informationen über die neue Heimat zu erlangen. Gerade in Quartieren mit einer Vielzahl verschiedener Herkunftsnationen ist das soziale Miteinander mitunter von alltäglichen Konflikten gekennzeichnet, die das Ankommen in der neuen Heimat nachhaltig erschweren. Diese Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen und dort wo sie bereits vorhanden sind produktiv zu bewältigen kennzeichnet die soziale Dimension des Projektes.
Durch eine neue, von Respekt und gegenseitiger Wertschätzung gekennzeichnete Quartierskultur entsteht somit ein Ort, an dem auch Kinder und Jugendliche eine angst- und gewaltfreie Sozialisation erfahren können - eine entscheidende Voraussetzung für die Ausprägung stabiler und erfolgreicher Persönlichkeiten. Die Entwicklung und Stärkung dieser Quartierskultur kennzeichnet die kulturelle Dimension des Projektes.
Quartiere sind weiterhin stets symbolische 'gute' oder 'schlechte' Adressen. Das Image eines Wohnortes spielt nach aktuellen Untersuchungen eine bislang unterschätzte Rolle bei der Suche nach Ausbildungsplätzen oder auch bei der Entscheidung von Eltern, ob Ihre Kinder andere Kinder in deren Quartier besuchen dürfen. Mögliche Folgen sind Geburtstagsfeiern ohne Freunde oder schlicht Arbeitslosigkeit. Am Image der schlechten Adresse zu arbeiten, durch gemeinsame Aktivitäten der Bewohnerschaft und von Kulturschaffenden, kennzeichnet somit die symbolische Dimension des Projektes.
Durchführung: Die Angebote der verschiedenen Kooperationspartner (zum Beispiel Ammerländer Wohnungsbau, Gemeinde Rastede, AlRa, Yezidisches Forum und viele mehr) werden seitens der kvhs Ammerland gGmbH koordiniert und aufeinander abgestimmt, um über einen Zeitraum von zunächst drei Jahren sichtund spürbare Verbesserungen der Lebensqualität im Dichterviertel zu erzielen.
Einen Schwerpunkt bilden dabei die Lebensumstände der Jugendlichen und jungen Heranwachsenden, da diese nach aktuellen Untersuchungen besonders auf das wohnortnahe soziale Umfeld angewiesen sind.