Das Projekt setzt im Dichterviertel in Rastede an. Nach der erfolgreichen Etablierung der Begegnungsstätte MitEinAnder in einer 3-Zimmerwohnung im Viertel ist es nun erforderlich, sich den Zielgruppen zu widmen, die auf absehbare Zeit nicht das Angebot der Begegnungsstätte annehmen werden: (junge) Männer.
Das MitEinAnder ist seit Mitte 2015 etabliert und wurde schon bald von Frauen und Mädchen angenommen. Nähgruppen, eine Kochgruppe, Konversationstreffen und eine Mädchengruppe konnten binnen kurzer Zeit aufgebaut werden. Diese schnelle Etablierung fand unter den veränderten Vorzeichen der stark gestiegenen Anzahl an Neuzugewanderten im Umfeld des Dichterviertels statt. Waren schon vor Beginn der Situation in 2015 ca. 80 % der Haushalte Transfergeldempfänger, so sind es aktuell nahezu alle Haushalte.
Durch Umzüge – zumeist mit einer beruflichen Integration der wegziehenden Familien verbunden – freigewordene Wohnungen wurden im Regelfall durch Flüchtlingsfamilien neu bezogen. Die Wohnungen waren und sind häufig überbelegt. Der bestehende Ortsteiltreff MitEinAnder wurde schnell von Frauen und Mädchen für sich entdeckt und in der Wahrnehmung der männlichen Bevölkerung des Dichterviertels und der Umgebung als Frauenort okkupiert. Männer gehen dort nicht hin und fühlen sich – nach den Ergebnissen kurzer Straßeninterviews – auch nicht erwünscht. Gerade für die jungen Männer im Dichterviertel, aber auch in der direkten Rasteder Umgebung fehlt es an geeigneten Freizeitangeboten.
Das nahe gelegene Waschhaus soll hierfür saniert werden. Im sanierten Waschhaus sollen Angebote entwickelt und umgesetzt werden, die sich an eine männliche Zielgruppe richten. Um diesen Prozess erfolgreich gestalten zu können, soll unter anderem ein eigener Quartiersfonds eingerichtet werden, der für Ideen der Bewohnerschaft zur Verfügung gestellt wird. Sofern möglich sollen die Männer bereits unter werkpädagogischer Anleitung bei der Sanierung des ehemaligen Waschhauses im Sinne von Empowerment und Wirkmächtigkeitserfahrung eingebunden werden.
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